Buch der Lieder – Heinrich Heine

Buch der Lieder – Heinrich Heine

Buch der Lieder von Heinrich Heine erschien erstmals im Jahre 1827. Es war eine Gesamtausgabe aller bisher veröffentlichten Gedichte Heines – insgesamt enthielt das Werk 237 Gedichte von Heinrich Heine. Als literarisches Vorbild diente dem Buch der Lieder von Heinrich Heine das Werk West-östlicher Divan von Johann Wolfgang von Goethe. Heine strebte schon in jungen Jahren an, mit seiner literarischen Kunst so bekannt und beliebt wie Goethe zu werden.

Buch der Lieder – Zunächst ein Misserfolg

Doch der erhoffte Erfolg von Heines Buch der Lieder  blieb zunächst aus. Innerhalb der ersten zehn Jahre verkaufte sich das Werk gerade 2.000 Mal. Im Sinne der Allgemeinheit fehlte es Heines Buch der Lieder an tiefgründigen und ernsthaften Gefühlen. Zu ironisch und leichtfertig ging Heine mit dem Gefühl der Liebe um. Heines Verlag verglich das Werk mit den Gedichten von Ludwig Uhland, die in der Bevölkerung sehr beliebt waren, um darzulegen, warum Heines Buch der Lieder so unbeliebt war:

„Uhlands Gedichte bewegen sich zwischen Religion, Mittelalter und Liebe; Heines Gedichte handeln von Liebe und dem Dichter selbst. Das Volk akzeptiert weder diesen „stinkenden Egoismus“ noch die Frivolität, die stets in Heines Buch der Lieder mitschwingt. Uhlands Gedichte sind bezaubernde Geschenke an Damen oder zu Geburtstagen, Heines Werk wird von jungen, mittellosen Männern mit zweideutigen Absichten gelesen.“

Auch wenn Heines Buch der Lieder keine politischen Schmähschriften enthielt, wie die meisten Werke Heines in seiner späteren Schaffenszeit, hatte der Dichter darüber hinaus auch mit der Zensur zu  kämpfen. Zu obszön war die Wortwahl, zu ironisch der Unterton.

Buch der Lieder – Mit der Zensur kam der Erfolg

Der Erfolg von Heinrich Heines Buch der Lieder lies nicht lange auf sich warten. Mit dem Verbot der Werke des Dichters wuchs das Interesse an seiner Literatur. Noch zu Heines Lebezeiten verkaufte sich das Buch der Lieder mehr als 30.000 Mal. Es wurde insgesamt 12 Mal verlegt und von Heine bis zu seinem Tod fünf Mal nachbearbeitet.

Insgesamt besteht das Werk aus fünf chronologischen Zyklen:

  • Junge Leiden, bestehend aus Traumbilder, Lieder, Romanzen und Sonette
  • Lyrisches Intermezzo
  • Die Heimkehr
  • Aus der Harzreise
  • Die Nordsee, zusammengesetzt aus Erster Cyklus und Zweiter Cyklus

Heute gilt Heines Buch der Lieder als Zeitzeuge für Heines frühere Gesellschaftskritik, die sich mit viel Ironie und Humor gegen die damalige Angepasstheit, das Spießertum, klischeehafte Emotionen und der praktizierten Religion richtete.