Ludwig Börne

Ludwig Börne – Deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker

Ludwig Börne wurde 1786 in Frankfurt am Main geboren. Von 1804 bis 1806 studierte Börne erst Medizin in Halle, dann Staats- und Kameralwissenschaften an der Universität Heidelberg. 1808 promovierte Ludwig Börne zum Dr. phil.. Im Jahre 1811 wurde Börne Polizeiaktuarius in Frankfurt am Main. Nur vier Jahre später wurde er entlassen, da Juden nicht mehr für Staatsämter zugelassen wurden.

Im Jahre 1818 verschrieb sich Ludwig Börne dem Protestantismus und änderte seinen Namen, der ursprünglich Juda Löw Baruch lautete. Gleichzeitig begann Börneals Redakteur, Herausgeber und Mitarbeiter verschiedener liberaler Zeitungen zu arbeiten und etablierte sich mehr und mehr zum berühmten Journalisten.

Ludwig Börne engagierte sich für die Pressefreiheit, bürgerliche Freiheit und Demokratie. Scharfe Kritik übte er an den reaktionären Zuständen, an absolutistischem Gedankengut und dem Antisemitismus seiner Zeit. Börne verstand sich als liberaler Patriot, was sich in seinen theater-, literatur- und kulturkritischen Arbeiten äußerte, die 1829 in den „Dramaturgischen Blättern“ als Sammlung erschienen. Sie waren eine Alternative zur offenen und direkten Zeitkritik, die ab 1819 in der deutschen Staatenwelt nicht mehr möglich war.

Zwischen 1818 und 1821 war Ludwig Börne Herausgeber des Blattes „Die Wage. Blätter für Bürgerleben, Wissenschaft und Kultur“ mit politisch-kulturellem und publizistischem Programm und gab ab 1819 die „Zeitung der freien Stadt Frankfurt“ heraus.

Wegen der harten Zensur veröffentlichte Börne 1819 die Schrift „Denkwürdigkeiten der Frankfurter Zensur“. Börne wandte sich damit gegen die Unterdrückung der Bestrebungen nach Demokratie, politischer Freiheit und sozialer Gerechtigkeit. Um den Fängen des Zensus zu entgehen, entwickelte Ludwig Börne einen hintergründigen Journalstil, der von Satire und Witz flankiert war.

In den letzten Lebensjahren überwarf sich Ludwig Börne mit Heinrich Heine. Börne kritisierte auch Johann Wolfgang von Goethe und die seiner Auffassung nach rückwärtsgewandten Romantiker. Nach dem Tod von Ludwig Börne kam die Satireschrift „Menzel der Franzosenfresser“ (1837) heraus, in der er den Stuttgarter Literaturkritiker Wolfgang Menzel scharf attackierte. Zu Börnes weiteren Schriften gehören die 14 Bände umfassenden „Gesammelten Schriften“ (1829 – 1834) und „La Balance. Revue allemande et française“ (1836).

Ludwig Börne verstarb am 12. Februar 1837 in Paris an den Folgen einer Lungenkrankheit.