Marion Dönhoff

Marion Dönhoff  – Langjährige Chefredakteurin der ZEIT

Foto: Bundesarchiv, B 145 Bild-F035073-0018 / Gräfingholt, Detlef / CC-BY-SA

Marion Dönhoff, geborene Marion Hedda Ilse Gräfin Dönhoff war Chefredakteurin und Mitherausgeberin der Wochenzeitung Die Zeit. Sie gilt als eine der bedeutendsten Publizistinnen der bundesdeutschen Nachkriegszeit.

Marion Döhnhoff Biografie

Marion Döhnoff wurde 1909 auf Schloss Friedrichstein in Ostpreußen geboren. Dort verbrachte sie ihre Kindheit. Nach einem schweren Autounfall, bei dem unter anderem ihre Cousine getötet wurde, schickten sie ihre Eltern auf ein Mädchenpensionat in Berlin. Marion Döhnoff fiel dort zunehmend negativ auf, weil sie gegen die strengen Regeln des Mädchenpensionats rebellierte.

Im Jahre 1931 nahm Marion Döhnoff  das Studium der Volkswirtschaft in Königsberg auf, wechselte dann aber an die Universität Frankfurt am Main, wo sie wegen ihrer Sympathie für die Linken als „Rote Gräfin“ tituliert wurde. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 wechselte Marion Döhnoff nach Basel, wo sie im Anschluss an ihr Studium promovierte.

Im Jahre 1937 kehrte Döhnhof nach Ostpreußen zurück und übernahm die Verwaltung des Familienguts.

Als militante Gegnerin des Nazi Regimes verfasst Marion Döhnoff 1945 zwei Memoranden an die britischen Besatzungskräfte, in denen sie über die Hintergründe des Nationalsozialismus aufklärte. Sie fanden bei den Briten keine Beachtung, erweckten jedoch ein Jahr später das Interesse der Redaktion der Hamburger Wochenzeitung DIE ZEIT.

Marion Gräfin Dönhoff wurde von der ZEIT als freie Mitarbeiterin geworben und wurde für ihre kritischen Artikel bekannt. Überwiegend basierten sie auf ihren Erfahrungen im Widerstand, dem Verlust der Heimat und dem Wunsch nach Frieden und internationaler Zusammenarbeit. Ab 1955 war Marion Dönhoff als Ressortleiterin für Politik und stellvertretende Chefredakteurin der ZEIT tätig. 1968 wurde Döhnhoff Chefredakteurin, im Jahre 1972 Herausgeberin.

Während ihrer Journalistischen Karriere war Marion Döhnoff  häufig Gesprächspartnerin für führende internationale Politiker. Sie setzte sich für eine Versöhnung zwischen den Staaten des Ostblocks und dem Westen ein. Die Leitartikel von Marion Döhnoff befassten sich unter anderem mit aktiver Ostpolitik, der Apartheid in Südafrika und riefen zu freiheitlichem Denken, Toleranz und Gerechtigkeit auf. Weitere Hauptthemen von Marion Döhnoff waren der Widerstand gegen Hitler und die Bekämpfung der Auswüchse des Kapitalismus.

Marion Gräfin Dönhoff ist für ihre Tätigkeit und ihr Wirken als berühmte Journalistin mit zahlreichen Auszeichnungen und Journalistenpreisen geehrt worden, zum Beispiel mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Als Buchautorin verfasst sie unter anderem die Werke Namen, die keiner mehr nennt, welches die Geschichte ihrer Familie und der ostpreußischen Heimat aufgriff und Um der Ehre willen, welche persönliche Erinnerungen an ihre Freunde, die am Widerstand teilgenommen und ihr Leben verloren hatten, schilderten. Nach ihr ist der Marion Dönhoff-Preis, der seit 2003 für internationale Verständigung vergeben wird, benannt.