Rudolf Karl Augstein

Rudolf Karl Augstein –  Begründer des Magazins DER SPIEGEL

Foto: Bundesarchiv, B 145 Bild-F058375-0003 / Wienke, Ulrich / CC-BY-SA

Rudolf Karl Augstein wurde 1923 in Hannover geboren. Augstein war ein deutscher Journalist, Verleger, Publizist und der Gründer des Nachrichtenmagazins Der Spiegel. Augstein ist auch unter den Pseudonymen Moritz Pfeil und Jens Daniel bekannt geworden.

Rudolf Augstein begann nach seiner Schulzeit ein Volontariat beim Hannoverschen Anzeiger, der späteren Hannoverschen Allgemeinen Zeitung.

Ab 1942 war Rudolf Augstein im Kriegsdienst als Funker tätig und wurde zum Ende des Zweiten Weltkriegs als Leutnants zum Artilleriebeobachter.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war Augstein als Redakteur des Hannoverschen Nachrichtenblatts tätig. Im Jahre 1946 wurde er Redakteur der Wochenzeitschrift Diese Woche. Die Zeitschrift wurde in Anlehnung an das britischen Blatt News Review und dem amerikanischen Time Magazines konzipiert. Das Blatt wurde nach der sechsten Ausgabe vom britischen Foreign Office abgesetzt, vorrangig wegen der kritischen Haltung gegenüber den Besatzungsmächten. Rudolf Augstein, der Fotograf  Roman Stempka und der Redakteur Gerhard R. Barsch  beantragten anschließend die Verlegerlizenz, die sie auch erhielten. Augstein wurde zum Chefredakteur und Herausgeber ernannt. Das Blatt erschien erstmalig 1947 unter dem Titel DER SPIEGEL.

Als DER SPIEGEL in dem Artikel „Bedingt abwehrbereit“ das Verteidigungskonzept der Bundeswehr in Frage stellte, wurde Augstein und sieben weitere Mitarbeiter durch den Verteidigungsminister Franz Josef Strauß im Jahre 1962 unter Verdacht des Landesverrats festnehmen.

Die Festnahmen lösten große öffentliche Empörung aus und sind unter dem Namen Spiegel-Affäre in die Geschichte des Journalismus eingegangen. Nach 103 Tagen Untersuchungshaft wurde Augstein freigelassen.

In den 1960er Jahren gründete Rudolf Augstein die Rudolf Augstein Stiftung, die seinen Nachlass verwaltet und sich unter anderem für mildtätige Zwecke einsetzt. In den darauffolgenden Jahren veröffentlichte Augstein mehrere Bücher, war 1972 und 1973 Bundestagsabgeordneter der FDP und führte im Jahre 1988 mit Michail Gorbatschow, dem damaligen Parteichef der KPdSU,  ein Gespräch über die Politik der Perestroika.

Im Jahre 1998 kündigte Augstein an, dass er sich 2003 komplett aus dem Spiegel zurückziehen wolle. Am 26. August 2002 schrieb Rudolf Augstein seinen letzten Spiegel-Kommentar über die Irak-Politik der USA.

Rudolf Augstein starb am 7. November 2002 in Hamburg an den Folgen einer Lungenentzündung.