Heinrich Heine Loreley

Heinrich Heine Loreley – Ein romantisch-düsteres Werk

Heinrich Heine Loreley  (auch bekannt als „Heinrich Heine Lorelei)  erzählt von der Legende der schönen Jungfrau Lorelei, die am Rheinufer Schiffer mit erotisch-musikalischer Verlockung ins Verderben trieb. Der Legende zufolge saß die Nixe auf einem Felsen am Rheinufer, kämmte sich ihr goldenes Haar und zog mit ihrem Wohlgesang die vorbeifahrenden Kapitäne an. Wie verzaubert vergaßen sie ihre wichtigste Aufgabe: den Kurs zu halten. Ihre Boote zerschellten an den Felsen im Fahrwasser und die Schiffer gingen mit den Wracks unter.

Das Gedicht Heinrich Heine Loreley zählt zu den schönsten Werken über die Volkssage und hat der Legende um die Loreley zu weltweiter Bekanntheit verholfen. Charakteristisch für Heine vermag es der Dichter in Loreley, mit einfacher Sprache und in nur vier Strophen  eine romantische und zeitgleich gar düstere Stimmung zu erzeugen. Meisterhaft verknüpft Heine in Loreley die Macht der Musik mit der Rheinromantik.

Heinrich Heine Lorelei  – Interpretation

Die Interpretation des berühmtesten der Gedichte Heines gibt Rätsel auf: Der Autor schein nicht nur von einer Sage zu berichten. Die Wortwahl des lyrischen Ichs lässt möglicherweise darauf schließen, dass es sich in dem Heine Gedicht Loreley um eine Verquickung der Sage mit einer Geschichte um eine unerfüllte Liebe handelt. Das zu seinen berühmtesten Werken Heines gehörende Gedicht soll dem Leser an dieser Stelle nicht vorenthalten werden.

Heinrich Heine Loreley – Das vollständige Gedicht

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,


Daß ich so traurig bin;


Ein Märchen aus alten Zeiten,


Das kommt mir nicht aus dem Sinn.

Die Luft ist kühl und es dunkelt,


Und ruhig fließt der Rhein;


Der Gipfel des Berges funkelt


Im Abendsonnenschein.

Die schönste Jungfrau sitzet


Dort oben wunderbar,


Ihr goldnes Geschmeide blitzet,


Sie kämmt ihr goldnes Haar.

Sie kämmt es mit goldnem Kamme,


Und singt ein Lied dabey;


Das hat eine wundersame,


Gewaltige Melodey.

Den Schiffer, im kleinen Schiffe,


Ergreift es mit wildem Weh;


Er schaut nicht die Felsenriffe,


Er schaut nur hinauf in die Höh‘.

Ich glaube, die Wellen verschlingen


Am Ende Schiffer und Kahn;


Und das hat mit ihrem Singen


Die Loreley getan.