Penthesilea

Penthesilea (1808) – Heinrich von Kleist

Penthesilia ist ein Trauerspiel von Heinrich von Kleist. In dem Werk Penthesilia werden Gewalt, Liebe und der Kampf eines Individuums gegen gesellschaftliche Beschränkungen thematisiert.

Die Protagonistin Penthesilea ist die Königin der Amazonen, einem im Reiten und Bogenschießen geübten Volk, welches nur aus Frauen besteht. Ihr Volk mischt sich in den entbrannten Krieg zwischen den Griechen und den Trojanern ein. Das Ziel der Amazonen ist es jedoch nicht zu töten, sondern männliche Gefangene zu erobern, um sich fortzupflanzen und neue Kriegerinnen zu erschaffen. Die Männer werden nach der Zeugung wieder in Freiheit entlassen. Männliche Nachkommen werden getötet. Die Partnerwahl der Kriegerinnen und damit auch die von Penthesilea bestimmt der Gott Mars. Es kommen für die Kriegerinnen nur die Männer in Frage, die sie selbst im Kampf geschlagen haben.

Penthesilea – Im Zwiespalt mit dem Gesetz 

Dieses Gesetz wird der Protagonistin Penthesilea zum Verhängnis. Sie verliebt sich auf dem Schlachtfeld in den großen griechischen Krieger Achilles. Auch Achilles verliebt sich in Penthesilea, doch sie können nur zusammen sein, wenn Penthesilea über Achilles siegt. Immer wieder versucht sie ihn zu bezwingen um ihn für sich zu gewinnen. Die beiden werden gleichzeitig zu Jäger und Gejagten. Als er sich ihr ergeben will, ist sie so rasend, dass Penthesilea ihn gemeinsam mit ihren Hunden zerfleischt.

Penthesilea – Im Zwiespalt mit sich selbst

Nach ihrer Tat erwacht Penthesilea wie aus einem Traum. Sie will nicht wahrhaben, dass sie die Mörderin ihres Geliebten ist. Penthesilea trägt ihren Liebsten zu Grabe und entsagt sich dem ungeschriebenen Gesetz, dass nur der Kampf über die Liebe entscheiden kann. Penthesilea erkennt, dass das Gesetz, dessen Gültigkeit nie hinterfragt wurde, nicht mehr der Zeit entsprach. Voller Gram wählt sie den Freitod. Sie musste sterben, weil ihre Gefühle unvereinbar mit den Gesetzen ihres Volkes waren.

Das Werk Penthesilea von Kleist zeigt in großer Tragik, was geschehen kann, wenn staatliche, gesellschaftliche und kulturelle Maßgaben mit der individuellen Entfaltung des Glücks in Konflikt stehen. Bis heute hat der Stoff eine hohe Gültigkeit.