Theodor Heuss

„Wer immer die Wahrheit sagt, kann sich ein schlechtes Gedächtnis leisten.“

Theodor Heuss

Theodor Heuss: Journalist, Politikwissenschaftler und Bundespräsident

Foto: Bundesarchiv, Bild 146-1983-098-20 / CC-BY-SA

Theodor Heuss wurde 1884 in Brackheim geboren. Er studierte Nationalökonomie, Geschichte, Philosophie, Literatur, Staatswissenschaften und Kunstgeschichte und promovierte in Agrargeschichte mit der Arbeit „Weinbau und Weingärtnerstand in Heilbronn“.

Nach seinem Studium arbeitete Theodor Heuss  als politischer Redakteur. Von 1905-1912 war er Mitarbeiter bei der Zeitschrift „Die Hilfe“, für die er ab 1907 das politische Resort leitete.

Im Jahre 1912 wurde er Chefredakteur der Neckar Zeitung in Heilbronn. Er war auch als Feuilletonist für die Zeitschirften „Der Kunstwart“ und „Die dekorative Kunst“, in denen er Themen aus dem Bereich Architektur und Design betrachtete. Ab 1920 war Theodor Heuss  für 13 Jahre Dozent und Studienleiter an der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin und gab von 1923 bis 1926 die Zeitschrift „Die Deutsche Nation“ heraus.

Im Jahre 1945 war Theodor Heuss  Mitgründer der Rhein-Neckar-Zeitung.

Sein politisches Engagement begann 1903 mit dem Beitritt zur linksliberalen Freisinnigen Vereinigung. 1909 trat er der Fortschrittlichen Volkspartei bei. Im Jahre 1918 wurde er mit Theodor Wolff gemeinsam zum Mitgründer der Deutschen Demokratischen Partei (DDP). Im gleichen Zeitraum bekleidete er die Position der Geschäftsführung und des Vorstandes des Deutschen Werkbundes.

Ein Jahr später wurde Theodor Heuss  zum Stadtverordneten von Berlin-Schöneberg. Im Jahre 1924 wurde er Abgeordneter des Deutschen Reichstags, blieb für 2 Jahre im Amt und kam von 1930 bis 1933 erneut in den Reichstag.

Im Jahre 1932 verfasste Theodor Heuss  „Hitlers Weg“. In dieser Publikation analysierte und kritisierte Theodor Heuss den Nationalsozialismus aus historischer, politischer und soziologischer Sicht. Das Buch wurde nach 1933 von den Nationalsozialisten öffentlich verbrannt.

1933 wurde er erneut Herausgeber der Zeitschrift „Die Hilfe“, musste jedoch sein Amt aufgrund von Verwarnungen durch das Propagandaministerium niederlegen.

Von 1937 bis 1945 veröffentlichte er Biografien berühmter Persönlichkeiten und wurde 1941 fester Mitarbeiter bei der Frankfurter Zeitung. Er publizierte hier vorrangig historische und kulturpolitische Aufsätze.

Im Jahre 1942 verbat das Naziregime allen Zeitungen, etwas von Theodor Heuss  zu veröffentlichen. Heuss schrieb unter dem Pseudonym Thomas Brackheim weiter.

1949 wurde Heuss zum Bundespräsidenten gewählt. In seiner zehnjährigen Amtszeit hat Heuss mit Persönlichkeit, Würde und Geist dazu beigetragen, dass die Weltöffentlichkeit ihre Vorurteile gegenüber den Deutschen abbaut. Seine Lebensleistung als Politiker und einer der berühmtesten Journalisten der Geschichte des Journalismus wurde 1959 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.