„Eine Gesellschaft, in der ich Mensch bin und nicht in erster Linie Frau – das ist meine Utopie.“
Alice Schwarzer
Alice Schwarzer – Medienschaffende aus Überzeugung
Alice Schwarzer gilt als eine der einflussreichsten deutschen Intellektuellen. Sie wurde 1942 in Wuppertal geboren. Da sie ein uneheliches Kind und ihre Mutter alleinerziehend war, wuchs Alice Schwarzer bei ihren Großeltern auf. Zunächst im kaufmännischen Bereich arbeitend, ging sie 1960 nach Paris und studierte dort Sprachen.
Im Alter von 24 Jahren begann Alice Schwarzer als Journalistin zu arbeiten. Sie war Volontärin bei den Düsseldorfer Nachrichten und wurde bei der Zeitschrift Pardon Nachfolgerin von Günter Wallraff.
Von 1970 bis 1974 lebte sie wieder in Paris und etablierte sich als Korrespondentin für unterschiedliche Medien während sie Psychologie und Soziologie studierte. Spezialgebiet von Schwarzers wurden „die Folgen von 68 im politischen, sozialen und kulturellen Bereich.“
1971 erreichte Alice Schwarzer durch die Aktion „Frauen gehen den § 218“ und die Veröffentlichung des gleichnamigen Buches erstmalig eine breite Öffentlichkeit. Das Buch wurde in 11 Sprachen übersetzt und machte sie zur bekanntesten und umstrittensten Vertreterin der deutschen Frauenbewegung. Schwarzer gilt zusammen mit Monique Wittig als Initiatorin der Pariser Frauenbewegung „Mouvement de Libération des femmes.“
1977 gründete Schwarzer die Zeitschrift EMMA. Oft wird Schwarzer vorgeworfen, die Frauenbewegung und die damit verbundenen Debatten mit Hilfe ihrer persönlichen Öffentlichkeitswirksamkeit und der Zeitschrift EMMA für ihre eigenen Standpunkte zu monopolisieren. Noch heute ist Schwarzer Verlegerin und Chefredakteurin. 1990 rief sie den Journalistenpreis EMMA JournalistInnen Preis ins Leben. Die Leitmaxime des Journalistinnen Preis lautet: „journalistisch innovative Artikel, die ein Bewusstsein für gesellschaftliche Realitäten und die Lage der Geschlechter haben“ auszuzeichnen.
Schwarzer hat 25 Bücher als Autorin und 17 als Herausgeberin veröffentlicht. Zu ihren bekanntesten Werken gehören Die Antwort, Der kleine Unterschied, Vorbilder und Idole und Lebenslauf. Alice Schwarzer selbst trägt zahlreiche Preise wie zum Beispiel das Bundesverdienstkreuz, den Schubart-Literaturpreis und die Goldene Feder der Bauer Verlagsgruppe. Schwarzer übernahm 2009 zwei Gastprofessuren, einmal an der Wiener Hochschule für angewandte Kunst und bei den Publizisten (Theodor Herzl-Dozentur). Im Jahre 2010 übernahm sie die Mercator-Professur an der Universität Duisburg-Essen. Jeder, der ein Journalismus Studium absolviert, kann von ihren Vorträgen und Vorlesungen zu Themen wie Pornografie, sexueller Gewalt, religiösem Fundamentalismus und dem Thema Frauen und Männer profitieren.