Carl von Ossietzky

Carl von Ossietzky – Journalist und Friedensnobelpreisträger

Carl von Ossietzky war ein deutscher Journalist, Schriftsteller, Publizist und Pazifist. Er wurde 1889 in Hamburg geboren.

Von 1907 bis 1914 arbeitete Carl von Ossietzky als Hilfsschreiber beim Hamburger Amtsgericht. Carl von Ossietzky war schon seit seiner Jugend politisch interessiert. Er wurde 1908 Mitglied der Demokratischen Vereinigung und in der Deutschen Friedensgesellschaft. Ab 1911 arbeitete Ossietzky bei der Zeitschrift „Das freie Volk“.  Ein Artikel darin erregte das Aufsehen des Regierungsapparates. Carl von Ossietzky wurde daraufhin wegen Beleidung der Militärgerichtsbarkeit zu einer Geldstrafe verurteilt.

Im Ersten Weltkrieg diente Carl von Ossietzky in der Infanterie an der Westfront. Die Schlacht von Verdun, an der er gezwungen war, teilzunehmen, veranlasste ihn dazu, Artikel gegen die Romantisierung des Krieges zu verfassen, welche zum Beenden des Krieges aufriefen.

Nachdem Carl von Ossietzky während der Novemberrevolution im Jahre 1919 für den Hamburger Arbeiter- und Sozialrat tätig war, zog er nach Berlin und wurde dort Generalsekretär der Deutschen Friedensgesellschaft. Im gleichen Jahr veröffentlicht Ossietzky das Werk „Der Anmarsch der neuen Reformation„. Darin verteidigt Carl von Ossietzky die Bedeutung eines zivilen und demokratischen Staatsbewußtseins für die Weimarer Republik. Ab 1920 arbeitete Ossietzky für die sozialdemokratische „Volks-Zeitung“ und lernte als Mitinitiator der Friedensbewegung „Nie wieder Krieg!“ den berühmten Journalisten und Schriftsteller Kurt Tucholsky kennen.

Von 1922 bis 1924 war Ossietzky verantwortlicher Redakteur der „Volks-Zeitung“ in Berlin. Im Anschluss war er zwei Jahr für die Redaktion der linksliberalen Wochenzeitung „Das Tage-Buch“ und beim „Montag-Morgen“ tätig. 1927 wurde Carl von Ossietzky Chefredakteur der „Weltbühne“, für die auch Tucholsky arbeitete. Als Herausgeber dieses Blatts etablierte sich Ossietzky einem der bedeutendsten Journalisten und Publizisten in der Weimarer Republik.

Seine Leitartikel wandten sich gegen die Aushöhlung der Verfassung und die vorherrschende Parteienpolitik. Seine Kritiken gegen die Wiederaufrüstung brachten Carl von Ossietzky mehrmals vor Gericht. Er wurde wegen Verrats militärischer Geheimnisse zu 18 Monaten Haft verurteilt, als er einen Artikel über die geheime Rüstung der Reichswehr veröffentlichte.

Als die Nationalsozialisten im Jahre 1933 die Macht übernahmen, lehnte Ossietzky die Flucht ins Ausland ab. Er wurde in der Nacht des Reichstagsbrands von der Gestapo festgenommen und gefoltert. Im gleichen Jahr wurde das Magazin „Weltbühne“ verboten. Ossietzky wurde in das Konzentrationslager Sonnenburg bei Küstrin deportiert. Nach Verlegung in das KZ Esterwegen im Emsland kam er wegen einer schweren Tuberkulose in das Staatskrankenhaus der Polizei in Berlin, wo er rund um die Uhr bewacht wurde.

Im Jahr 1936 bekam Carl von Ossietzky den Friedensnobelpreis verliehen. Ossietzky durfte den Nobelpreises und das Preisgeld zwar annehmen, durfte jedoch nicht zur Preisverleihung nach Oslo fahren. Carl von Ossietzky war der letzte Deutsche, der unter Adolf Hitler einen Nobelpreis verliehen bekommen durfte.