Heinrich von Kleist – Dichter, Lyriker, Dramatiker und Publizist
Heinrich von Kleist (1788 – 1811) gilt als einer der berühmtesten deutschen Dramatiker, Novellisten, Essayisten und Publizisten. Sein Schaffen lässt sich eindeutig weder der Klassik noch der Romantik zuordnen. Eines seiner bekanntesten Werke ist die Novelle „Michael Kohlhaas“.
Als Sohn eines preußischen Majors trat Heinrich von Kleist zunächst auch eine Militärskarriere an. 1972 trat er in das Potsdamer Garderegiment ein, nahm am Rheinfeldzug teil, wurde Leutnant und trat 1799 freiwillig aus dem Dienst aus.
Heinrich von Kleist widmete sich nach seiner Karriere dem Studium von Philosophie, Physik, Mathematik und Staatswissenschaft in Frankfurt Oder. Dann veränderte die Philosophie Kants, mit der Kleist während seiner Studienzeit bekannt wurde, seine Ansichten so stark, dass er das Interesse an seinen Studien verlor. Es wird vermutet, dass ihn die Ansicht „es gäbe keine objektive Erkenntnis“ von Kant sogar in eine tiefe Sinn- und Lebenskrise stürzte.
Heinrich von Kleist siedelte nach Weimar um und lebte zusammen mit Christoph Martin Wieland. In seinem neuen Umfeld lernte Kleist Goethe und Schiller kennen. Nach einiger Zeit in der Schweiz (Kleist wollte dort als Bauer arbeiten) ging er nach Dresden und gründete im Jahre 1808 zusammen mit Adam Müller die Zeitschrift „Phöbus“. In der Zeitschrift erschienen erste Fragmente seines Werkes „Michael Kohlhaas“. In dieser Erzählung beschreibt Kleist die Geschichte eines Pferdehändlers, der zur Selbstjustiz greift, um Recht geschehen zu lassen. Erst im Jahr 1810 veröffentlichte Heinrich von Kleist das Gesamtwerk „Michael Kohlhaas“.
Ein Jahr später bereitete Heinrich von Kleist die Zeitschrift „Germania“ vor, die jedoch durch politische Niederlagen verursacht, nie herausgegeben worden ist. Dies tat seinem Dasein als berühmter Journalist keinen Abbruch. Ab 1810 gab Heinrich von Kleist in Berlin die „Berliner Abendblätter“ heraus. Auch diese wurden aufgrund von politischer Zensur wieder eingestellt.
Da sein literarischer Erfolg zu Lebzeiten ausblieb und er über die politische Lage seines Heimatlandes verzweifelte, nahm sich Heinrich von Kleist zusammen mit der schwerkranken Henriette Vogel in Berlin Wannsee das Leben.
Heinrich von Kleist Werke
Die Werke von Heinrich von Kleist verhalfen ihm erst nach seinem Tod zu internationalem Ruhm. Charakteristisch für Heinrich von Kleist Werke ist der Konflikt zwischen dem Individuum und seiner Rolle in der Gesellschaft. Zu den wichtigsten Werken von Heinrich von Kleist gehören:
- Amphitryon (1807)
- Penthesilea (1808)
- Michael Kohlhaas (1810)
- Das Käthchen von Heilbronn (1810)
- Der zerbrochne Krug (1811)