Robert Emil Lembke – beliebter Journalist des 20. Jahrhunderts
Robert Emil Lembke war ein berühmter Journalist und Fernsehmoderator. Lembke wurde 1913 in München geboren. Mit 18 begann Robert Lembke ein Jurastudium, das er jedoch abbrach. Anschließend arbeitete er als Zeitungsjournalist für die Blätter Berliner Tageblatt und Simplicissimus. Weil Robert Lembke sich strikt dagegen weigerte, die „Loyalitätserklärung“ des Nationalsozialismus Regimes zu unterschreiben, wurde es ihm seit der Machtergreifung der Nationalsozialisten nicht mehr gestattet, als Journalist zu arbeiten. Lembke arbeitete im Anschluss für die Firma I.G. Farben in der Farbenindustrie.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs baute Robert Lembke zusammen mit Hans Habe, Erich Kästner und Stefan Heym die Neue Zeitung in München auf. Robert Lembke wurde für das Blatt zum Leiter des Ressorts Innenpolitik.
Im Jahre 1949 begann Lembke seine Tätigkeit für den Bayerischen Rundfunk. Er bekleidete verschiedenen Posten, wie die Position Hörfunkchef, stellvertretender Chefredakteur und Leiter der Nachrichtenabteilung.
Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 assistierte Robert Emil Lembke Herbert Zimmermann beim sogenannten „Wunder von Bern“. Als das Wunder von Bern wird der Gewinn der WM in der Schweiz durch die deutsche Fußballnationalmannschaft gegen den Favoriten, die Nationalmannschaft Ungarns, bezeichnet. Das Spiel ging in die deutsche Sportgeschichte und die Moderatoren in die Geschichte des Sportjournalismus ein.
Robert Lembke wurde im Jahre 1956 stellvertretender Fernsehdirektor für den Bayrischen Rundfunk. Ab 1969 agierte er als Geschäftsführer des Deutschen Olympiazentrums und war ab 1972 für die Rundfunk- und Fernsehübertragungen der Olympischen Sommerspiele in München verantwortlich. Dank seines Engagements und seiner erfolgreichen Laufbahn wurde Robert Lembke Chefredakteur des Bayerischen Rundfunks und stellvertretender Programmdirektor der ARD. Lembke verantwortete zudem als Regisseur die Übertragung der Fußball-Weltmeisterschaft im Jahre 1974.
Von 1955 bis 1958 und von 1961 bis 1989 moderierte Lembke 337 Folgen der Sendung Was bin ich? , eine erfolgreiche Ratesendung des ARD, in der ein prominentes Rateteam durch Ja/Nein-Fragen den Beruf eines Kandidaten erraten musste.
Robert Lembke prägte und veröffentlichte zahlreiche Bonmots und Aphorismen, wie zum Beispiel
- Es stimmt nicht, daß alles teurer wird; man muß nur einmal versuchen, etwas zu verkaufen.
- Einer der Hauptnachteile mancher Bücher ist die zu große Entfernung zwischen Titel- u. Rückseite.
- Anerkennung ist eine Pflanze, die vorwiegend auf Gräbern wächst.
- Die größte Gefahr im Straßenverkehr sind Autos, die schneller fahren als ihr Fahrer denken kann.
- Wenn die Menschen nur über Dinge reden würden, von denen sie etwas verstehen – das Schweigen wäre bedrückend.