Joachim Fest – Berühmter Journalist, Zeithistoriker und Autor
Joachim Fest wurde 1926 in Berlin geboren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs studierte Fest Rechtswissenschaft, Geschichte, Soziologie, Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität Freiburg und an den Universitäten Frankfurt am Main und Berlin. Während seiner Berliner Studienzeit trat Joachim Fest der Jungen Union bei, die er vorübergehend leitete.
Nach Studienabschluss begann Fest seine Karriere im Journalismus. Er wurde zunächst für den Berliner Radiosender RIAS als Redakteur für politische und zeitgeschichtliche Angelegenheiten tätig.
Im Jahre 1961 wechselte Joachim Fest nach Hamburg zum Fernsehsender NDR. Dort wurde er als Chefdramaturg eingesetzt und nahm den Posten des stellvertretenden Leiters der Hauptabteilung Fernsehspiel auf. Zwei Jahre später wurde Joachim Fest NDR Chefredakteur und Leiter der Hauptabteilung Zeitgeschehen. Seine Tätigkeit umfasste unter anderem die Redaktion des zeitkritischen Politmagazins „Panorama“. Zwischen 1968 bis 1972 ließ sich Joachim Fest beurlauben. Er wollte die Zeit nutzen, um seiner Leidenschaft, der zeithistorischen Forschung, nachzugehen. Seine Themenschwerpunkte waren
– Die deutsche Zeitgeschichte vom Ersten Weltkrieg über die Weimarer Republik,
– Der Nationalsozialismus und
– Die Geschichte der Bundesrepublik.
Mit der Veröffentlichung seiner Biographie über Adolf Hitler im Jahre 1973 erwarb Joachim Fest internationale Anerkennung. Die Biografie von Fest Hilter. Eine Biografie wurde auf Frankfurter Buchmesse desselben Jahres gefeiert. Fest produzierte zudem die Fernsehsendung „Versuch eines Porträts“, die sich mit dem Thema des Buches befasste. Fest wurde 1973 für die Hilter-Biografie mit dem Journalistenpreis Thomas-Dehler-Preis ausgezeichnet. Als Fest 1975 die geheimen Reden Heinrich Himmlers herausgab, erreichte er den zweiten Höhepunkt seiner Karriere.
Gleichzeitig zu seiner politischen Forschung widmete sich Joachim Fest weiterhin dem Journalismus. Fest schrieb für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und leitete ab 1973 den Kulturteil der FAZ. Zwanzig Jahre lang war er Herausgeber und politischer Redakteur der FAZ.
Ende 1993 legte Fest seine Tätigkeit als Mitherausgeber und Kulturredakteur der FAZ nieder. Zugleich setzte er sein publizistisches Schaffen fort und feierte mit der Herausgabe der Studie „Der Untergang. Hitler und das Ende des Dritten Reiches“ erneut einen internationalen Erfolg, der in weit über die Grenzen Europas hinaus zu einem berühmten Journalisten und Schriftsteller machte.
Joachim Fest starb am 11. September 2006 in Kronberg im Taunus.