Kurt Tucholsky Gedichte

Kurt Tucholsky Gedichte

Kurt Tucholsky war einer der herausragendsten Journalisten und Literaten seiner Zeit. Als Pazifist und Linksradikaler handeln viele der Kurt Tucholsky Gedichte von Politik und den Ungerechtigkeiten, welche die damalige Gesellschaft in der Vorzeit des Naziregimes erdulden musste. Der 1890 geborene Tucholsky kämpfte schon im Ersten Weltkrieg an der Front. Diese Erfahrungen haben ebenfalls die Kurt Tucholsky Gedichte geprägt. Auch die Liebe haben Kurt Tucholsky Gedichte oft thematisiert.

Kurt Tucholsky Gedichte – Eine Auswahl

Alle bekannten Kurt Tucholsky Gedichte sind zwischen zwischen 1907 und 1932, zwei Jahre vor Tucholskys Tod, entstanden. Hier wird eine kleine Auswahl der bekanntesten Kurt Tucholsky Gedichte genannt:

Kurt Tucholsky Gedichte – Tribut an den großen deutschen Literaten

Kurt Tucholsky, geborener Berliner, konnte in seinen Gedichten wunderbar „berlinern“. Als Tribut an den Meister der scharfzüngigen Worte wird im Folgenden das Kurt Tucholsky Gedicht „Danach“ in seiner Originalfassung vorgestellt.

Kurt Tucholsky Gedichte – „Danach“

Es wird nach einem happy end

im Film jewöhnlich abjeblendt.

Man sieht bloß noch in ihre Lippen

den Helden seinen Schnurrbart stippen-

da hat sie nun den Schentelmen.

Na,und denn-?

 

Denn jehn die beeden brav ins Bett

Naja…..diß is ja auch janz nett.

A manchmal möchte man doch jern wissen:

Wat tun se, wenn se sich nich kissen?

Die könn ja doch nich immer penn…..!

Na, und denn-?

 

Denn säuselt im Kamin der Wind.

Denn kricht det junge Paar ’n Kind.

Denn kocht se Milch. Die Milch looft üba.

Denn macht er Krach.Denn weent sie drüba.

Denn wolln sich beede jänzlich trenn….

Na, und denn-?

 

Denn is det Kind nich uffn Damm.

Denn bleihm die beeden doch zesamm.

Denn quäln se sich noch manche Jahre.

Er will noch wat mit blonde Haare:

vorn doof und hinten minorenn….

Na, und denn-?

 

Denn sind se alt.

Der Sohn haut ab.

Der Olle macht nu ooch bald schlapp.

Vajessen Kuß und Schnurrbartzeit-

Ach, Menschenskind,wie liecht det weit!

Wie der noch scharf uff Muttern war,

det is schon beinah nich mehr wahr!

Der olle Mann denkt so zurück:

wat hat er nu von seinen Jlück?

Die Ehe war zum jrößten Teile

vabrühte Milch und Langeweile.

Und darum wird beim happy end

im Film jewöhnlich abjeblendt.