Der Kurt-Tucholsky-Preis für literarische Publizistik
Alle zwei Jahre vergibt die Kurt Tucholsky Gesellschaft den Kurt Tucholsky Preis. Kurt Tucholsky (1890-1935) war Satiriker und Zeitkritiker und gehörte zu den bedeutendsten Schriftstellern der Weimarer Republik. Zu seinem Gedenken wurde an seinem 60. Todestag 1995 der Kurt-Tucholsky-Preis für „engagierte und sprachlich prägnante Werke der literarischen Publizistik“ gerufen.
Der Kurt Tucholsky Preis wird an Journalisten, Publizisten und Schriftsteller verliehen. Er zeichnet journalistische Arbeiten aus, die sich auf zeitgeschichtliche oder politische Sachverhalte beziehen und das Ziel von Verständigung, Toleranz und ein friedliches Miteinander unter den Menschen verfolgen. Dies sind die Werte, die auch Kurt Tucholsky bewegten. Mit dem Preis werden die sogenannten „kleinen Formen“ des Journalismus, wie Essay, Song, Satire, Groteske, Traktat, Couplet oder Pamphlet geehrt.
Mit diesem Journalistenpreis werden aperiodisch auch Lebenswerke ausgezeichnet. Außerdem wird er an schwedische Schriftsteller im Exil verliehen, die in ihrer Heimat bedroht oder verfolgt werden. Der schwedische Teil des internationalen Schriftstellerverbandes P.E.N. verleiht den Tucholsky Preis seit 1984.
Bewerber für den Kurt-Tucholsky-Preis für literarische Publizistik können ihre Texte in den Kategorien Politik und Gesellschaft einreichen, wenn sie die Realität kritisch prüfen, Hintergründe aufdecken und die kritische Urteilsfindung des Lesers vereinfachen. Als Medium kommen Manuskripte, Bücher, Artikel und Videos in Frage. Eine Besonderheit des Kurt Tucholsky Preises ist, dass das Werk unveröffentlicht sein kann oder in den letzten fünf Jahren veröffentlicht worden sind. Bei den meisten anderen Journalistenpreisen muss das Werk innerhalb der vergangenen 12 Monate veröffentlicht worden sein.
Der Kurt Tucholsky Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre an einen Journalisten, Publizisten und Schriftsteller in Berlin verliehen. Die Jury besteht immer aus unabhängigen Vertretern unterschiedlicher Fachgebiete, wie zum Beispiel Germanistik, Publizistik, Politologie, Bühnenkunst sowie aus berühmten Journalisten.
Der Preisträger hält einen öffentlichen Vortrag im Rahmen der Verleihungsfestlichkeit und liest am Vorabend aus seinem Werk. Er überträgt der Kurt-Tucholsky-Gesellschaft das Recht, sein Werk honorarfrei zu veröffentlichen.
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