Journalismus

Journalismus

Der Journalismus ist in seiner mehr als 2.000 Jahre andauernden Geschichte einen langen Weg gegangen. Seit seinen Anfängen trägt Journalismus zur öffentlichen Meinungsbildung bei. Daher wird Journalismus oft als vierte Staatsgewalt bezeichnet.

Seinen Ursprung fand der Journalismus mit dem Blatt Acta Diurna und der Wochenzeitung Commentarius Rerum Novarum des Römischen Reiches. Die Erfindung des Buchdrucks gab dem Journalismus einen immensen Aufschwung. Erstmals konnte eine große Bevölkerungsgruppe auf Wissen zugreifen, welches zuvor einem kleinen Anteil der Gesellschaft vorbehalten blieb. Seitdem ist der Journalismus stets in Bewegung, passt sich den Begebenheiten seiner Zeit an und stellt die Journalisten und Redakteure immer wieder vor neue Herausforderungen – sei es, sich der Zensur unterwerfen zu müssen oder an die Entwicklungen des Internets anzupassen.

Journalismus – Ausprägungen und Vorbilder

Je nach Rolle des Journalisten wird heute zwischen Informationsjournalismus (Vermittler), interpretativen Journalismus (Erklärer), investigativen Journalismus (Wachhund), sozialwissenschaftlichen Journalismus (Forscher) und dem New Journalism (Erzähler) unterschieden.

Zu den berühmtesten Journalisten des 20. und 21. Jahrhunderts gehören Günter Wallraff, der für seine legendäre Form des investigativen Journalismus bekannt ist, Theo Koll, der dank seiner internationalen Laufbahn viel für das Verständnis fremder Gesellschaften beigetragen hat oder Alice Schwarzer, die durch ihre Zeitschrift EMMA und ihr journalistisches Wirken den wahrscheinlich größten Beitrag zur Emanzipation in Deutschland geleistet hat.

Journalismus – Heute vom Internet geprägt

Journalismus wird heute stark vom Internet geprägt. Die neuen Medien haben in den Augen vieler Verlagschefs zu starken Umsatzeinbrüchen von Traditionsblättern beigetragen. Immer mehr Tageszeitungen schließen ihre Redaktionen. Das Internet wird als der Feind des Qualitätsjournalismus dargestellt.

Aber es gibt auch Gegenstimmen, die belegen, dass die Schuld am Verfall der Tageszeitungen nicht etwa das Internet sondern die traditionsbehafteten Verlagsmanager trifft, die weiterhin das tun, was sie schon immer getan haben, nämlich „Business as usual“.

Das Internet-Manifest, welches 2009 von berühmten Journalisten und Medienschaffenden, herausgegeben wurde, stellt 17 Behauptungen auf, wie Journalismus heute funktioniert. Thesen wie das  „Internet ist anders“, „Das Internet ist ein Medienimperium in der Jackentasche“, „Die Freiheit des Internets ist unantastbar“, „Qualität bleibt die wichtigste Qualität“ und „Traditionell ist kein Geschäftsmodell“ zeigen, dass Journalismus sich mit dem Internet gewandelt hat. Das Internet schafft andere Möglichkeiten, Bedingungen und Herausforderungen. Einem herausragenden, glaubwürdigen und außergewöhnlichem Journalismus steht es dennoch nicht entgegen.

Mit einem Augenzwinkern sollte sich jeder belehren lassen: Der Journalismus wird auch das Internet überleben.